Das war der 24h-Übungstag

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Vom 25. auf den 26.8.2023 fand der 24-Stunden-Übungstag der Freiwilligen Feuerwehr Deutsch-Wagram statt. Die Idee dieses Tages ist das Festigen der Kameradschaft in Verbindung mit Einsatzübungen. Hier eine Zusammenfassung der 24 Stunden:

Insgesamt 24 Kameraden trafen sich in Dienstkleidung um 17 Uhr im Feuerwehrhaus. Ganz offiziell traten wir im Hof der Feuerwehr für die Befehlsausgabe an. Außerdem sprach unser Kommandant motivierende Worte zum bevorstehenden Tag. Gleich danach hatten wir kurz Zeit, unseren Spind zu reinigen sowie alle benötigten Dinge für die Übernachtung herzurichten. Die nächsten 45 Minuten wurden dann mit Tischtennis, Dart spielen und Musik hören verbracht. Um ca. 18:30 Uhr startete der erste offizielle Teil, wo wir von unserem Kommandant-Stellvertreter aktuelle Infos zum Blackout-Fall erhielten, vor allem den Ablauf innerhalb der Feuerwehr im Anlassfall. Im Anschluss daran gab es ein gemeinsames Abendessen (Schnitzel mit Salat).

Nach dem Essen wurde wieder gemeinsam Zeit verbracht und es ergaben sich auch nette Gespräche mit Kameraden, die man im Normalfall nicht so oft sieht. Als es bereits dunkel war, wurden wir zum ersten Übungseinsatz alarmiert: Personensuche in einem Waldstück. Wir rückten mit insgesamt fünf Einsatzfahrzeugen zum vereinbarten Treffpunkt aus. Dort erhielten wir von einem Vertreter der Polizei die Information, dass drei Fallschirmspringer in einem bestimmten Areal des Waldes abgestürzt waren und eine Suche bereits im Gange sei. Nun brauchte uns die Polizei als Unterstützung für die weitere Personensuche, da vermutet wurde, dass auch verletzte Personen dabei sein könnten. Der Einsatzleiter teilte das Gebiet unter den einzelnen Gruppen auf und wir begannen mit der Suche. Nach kurzer Zeit konnten die Personen gefunden werden, eine davon befand sich noch am Fallschirm auf einem Baum hängend. Diese befreiten wir mit Steckleitern und der Schleifkorbtrage schonend aus der misslichen Lage und konnte sie dann aus dem Wald bringen. Währenddessen musste sich die Einsatzleitung um Presseanfragen, weitere Hilfe durch die Jägerschaft sowie die Zusammenarbeit mit der Polizei kümmern.

Nach dem Einsatz war es wichtig den Einsatz nachzubesprechen und Feedback zu den Abläufen zu geben. Danach ging es erstmals unter die Dusche und in unsere befüllte Zille um uns abzukühlen. Sogar am Abend waren die Termperaturen noch deutlich über 30°. Jetzt hatten wir Zeit, uns den Schlafplatz herzurichten und noch gemeinsam den Abend zu besprechen. Manche schliefen in unserem Lehrsaal, manche in der Fahrzeughalle und ein paar Kameraden sogar im Hof unter freiem Himmel, wo es etwas kühler war.

Tagwache war um 6:30 Uhr, wo wir eine halbe Stunde Zeit hatten, alles aufzuräumen, uns zu waschen und für das Frühstück fertigzumachen. Um 7 Uhr gab es die nächste Befehlsausgabe und ein gemeinsames Frühstück, wo Kameraden Eierspeise, Kaffee, Brot+Butter usw. vorbereiteten. Nach dem Frühstück hatten wir wieder etwas Freizeit. Am Vormittag teilten wir uns in zwei Gruppen für die beiden Stationen „Erste Hilfe“ und „Tableteinschulung“. Ziel war es, die gelernten Erste Hilfe-Maßnahmen zu wiederholen und anzuwenden, sowie unser neues Einsatztablet kennenzulernen.

Um ca. 11 Uhr kam dann die Alarmierung zur zweiten Einsatzübung des 24 Stunden-Tages: Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen in Strasshof. Nach dem Eintreffen und der ersten Erkundung des Einsatzleiters war klar, dass es sich nicht nur um eine komplizierte Menschenrettung (das Auto lag gequetscht auf dem Dach) handelte, sonder auch um einen Schadstoffeinsatz, da der LKW, mit dem das Fahrzeug kollidiert war, ein Schadstofftransport war. Unter Kühlung des LKW mithilfe eines Strahlrohres und vorheriger Absperrung der Einsatzstelle innerhalb des Gefahrenradius, führten wir die Menschenrettung durch. Die erste Person konnten wir im Kofferraum liegend vorfinden. Nach dem Anlegen eines Stiff-Necks zur Kopffixierung konnten wir die Person schonend mit einem Spine-Bord aus dem Auto retten. Die zweite Person war auf dem Beifahrersitz eingeklemmt und die Türe zur Person war verklemmt. Um eine schonende Rettung gewährleisten zu können, mussten wir einerseits die Rückbank aus dem Wrack entfernen und andererseits die Beifahrertür öffnen. Beides gestaltete sich aufgrund der Enge und der Lage des Fahrzeuges als äußerst schwierig. Nach dem Einsatz des hydraulischen Rettungsgerätes (Spreizer und Schere) konnten wir auch diese Person schonend mit dem Spine-Bord aus dem Fahrzeug befreien. Danach rüsteten sich zwei Kameraden mit Schadstoffschutzanzügen aus, um das Leck im LKW abzudichten, sowie die Flüssigkeit aufzufangen. Nebenbei wurden von den anderen Kameraden eine Deko-Platz zur Reinigung der Ausrüstung unserer Kameraden nach dem Einsatz errichtet. Bei der folgenden Nachbesprechung, die zwei Kameraden aus dem Schadstoffzug Auersthal übernahmen, wurden wir für unsere Durchführung des Einsatzes sehr gelobt.

Da auch bei diesem Einsatz große Hitze herrschte und dieser auch sehr fordernd war, rasteten wir uns kurz nach der Rückkehr ins Feuerwehrhaus aus, duschten, kühlten uns ab und fanden uns zum gemeinsamen Mittagessen zusammen. Am Nachmittag kam es dann zur Alarmierung des letzten Übungseinsatzes dieses Tages: Brandalarm in der Volksschule mit insgesamt elf vermissten Personen. Bei der Ankunft am Einsatzort wurde schnell klar, dass wir viele Atemschutztrupps benötigten, da das Gebäude komplett verraucht und die Sicht sehr eingeschränkt war. Es wurden mehrere Schlauchleitungen gelegt und drei Atemschutztrupps aufgestellt. Gemeinsam mit der Feuerwehr Strasshof, die auch einen Atemschutztrupp stellte, fanden wir nach einiger Zeit die vermissten Personen und konnten diese aus dem Gebäude befreien. Auch dieser Einsatz war sehr fordernd und wir regenerierten uns danach wieder mit Freizeitaktivitäten.

Um 17 Uhr fand dann die gemeinsame Nachbesprechung statt. Der Ausbildungsleiter und unser Kommandant lobte die Disziplin und Arbeitsweise der Mannschaft. Nach dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und dem Aufräumen des Feuerwehrhauses wurde die 24-Stunden-Übung beendet!

Ein großer Dank geht an das Ausarbeitungsteam unter dem Ausbildungsleiter Martin Messerer: Lukas Adelhofer, Patrik Lichtenberger sowie Bernhard Etzersdorfer!

Weiters möchten wir uns ganz herzlich bei der Fa. Adlerhorst und Seinerzeit bedanken, die uns mit Mahlzeiten unterstützte!

Danke auch an die Feuerwehr Strasshof für die gute Zusammenarbeit und die Möglichkeit, auf ihrem Gemeindegebiet zu üben.

Vielen Dank auch den Statisten, die sich freiwillig und unentgeltlich für unsere Einsätze zur Verfügung stellte.